29.03.2011
Mongolische Delegation besucht Bernau
Mongolische Delegation besucht Bernau
Für Bold und Terbishdagva war der Besuch auch eine Reise in die persönliche Vergangenheit. Beide haben zu DDR-Zeiten einige Jahre in Bernau gelebt. Luvsanvandan Bold lernte als junger Mann an der FDGB-Gewerkschaftsschule „Fritz Heckert“ in Bernau-Waldfrieden, Dendev Terbishdagva war an der ehemaligen Jugendhochschule „Wilhelm Pieck“ als Dolmetscher tätig. „Wir haben hier noch immer viele Bekannte und fühlen uns wie zu Hause“, sagte Dendev Terbishdagva. Für Bernau sei es eine ganz besondere Ehre, wenn sich ausländische Gäste so positiv an die Stadt erinnerten, betonte der Bürgermeister.
Neben dem Austausch von persönlichen Erinnerungen wurden auch aktuelle Themen diskutiert. So erklärte Terbishdagva unter anderem, dass die mongolische Wirtschaft förmliche boome, auch dank der wachsenden Investitionen deutscher Großunternehmen und Banken. Erst kürzlich habe die Bundesregierung ihr Interesse an einer engeren Zusammenarbeit bekräftigt. Zu den Problemen des Landes gehöre hingegen die Landflucht, die zu sozialen Schwierigkeiten in den Städten führe. Vor allen die mongolische Hauptstadt Ulaanbaatar sei das Ziel vieler Menschen.
Nach der wirtschaftlichen und sozialen Situation Bernaus gefragt, kam Hubert Handke auf die wachsende Profilierung Bernaus als Standort für Gesundheit und Soziales zu sprechen. Dabei hob er die Bedeutung der Kliniken, des Herzzentrums und der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal hervor. Über die beabsichtigte Schließung der Lieken-Bäckerei, von der auch die mongolischen Gäste gehört hatten, äußerte der Bürgermeister sein Bedauern. Anhand einer Übersichtkarte erklärte der Bürgermeister wie sich Bernau in den vergangenen Jahren flächenmäßigen vergrößert hat. „Auch was die Bevölkerung betrifft, können wir sagen ‚wir wachsen‘. Langsam aber sicher steuern wie auf die 40.000 zu.“
Nach dem anregenden Austausch führt der Bürgermeister die Gäste durch die Innenstadt. Obwohl sich seit 1990 das Stadtbild sehr verändert hat, könnten sich die Gäste noch sehr gut an einzelne Gebäude und deren damalige Bestimmung erinnern. Dabei zeigten sie sich auch von der Sauberkeit der Stadt beeindruckt.
Ein Wiedersehen in Bernau ist keineswegs ausgeschlossen, sagten die Gäste vor der Verabschiedung am Rathaus. Denn nach Bernau zu kommen, sei immer eine „große Freude“ für sie.
Bürgermeister Hubert Handke führt Luvsanvandan Bold, Dulamjav Erdenebileg (hinten), Dendev Terbishdagva (v. l.) durch die Straßen Bernaus