26.02.2014
Mit dem 'Goupil' durch Bernau
Mit einem 42.000 Euro teuren Rechtslenker fährt Friedhelm Hielscher durch Bernau. Doch der Bauhofmitarbeiter testet keinen britischen Sportwagen, sondern probiert für die Innenstadtreinigung ein französisches Spezialfahrzeug aus, das der Bauhof in ein paar Wochen für die Papierkorbentleerung regulär und dauerhaft in Betrieb nehmen will. Damit ersetzt dieses das alte Abfallsammelfahrzeug, das inzwischen in die Jahre gekommen war.
„Ein Goupil G5H ist das“, erklärt Hielscher dem Betrachter, der mit unkundigem Blick das Fuchsgesicht auf dem Fahrzeuglogo zu entschlüsseln sucht. Das französische Unternehmen ‚Goupil‘ stellt Sonderfahrzeuge her, so wie dieses Müllfahrzeug, das sich derzeit im Probebetrieb der Stadt Bernau befindet. Der Preis ist durchaus gerechtfertigt – schließlich hat der orangefarbene Wagen ein paar Besonderheiten. „Gut ist, dass der Fahrer hier rechts sitzt, so dass er nicht bei jedem Papierkorb, den er leert, erst um das Fahrzeug herumlaufen muss“, erklärt Hielscher einen der Vorteile des Fahrzeugs. Ein anderer Vorteil ist der umweltfreundliche Hybrid-Antrieb, bestehend aus einem leisen Elektromotor, der den ‚kleinen Fuchs‘ bis auf 70 Stundenkilometer beschleunigen kann, und einem Benzinmotor, der die Reichweite von 100 Kilometern noch etwas vergrößert, falls die Batterien allmählich leer sind.
„Und über Nacht werden die Batterien an der Steckdose einfach wieder aufgeladen“, erklärt der Bauhof-Mitarbeiter weiter. Ob das auch wirklich so klappt wie erhofft, wird gerade ausprobiert – daher der Testbetrieb im Innenstadtbereich. Bevor der Betrieb auch in den Außenbereichen anlaufen kann, sind noch kleinere aber wichtige Umbauarbeiten zu erledigen, mit denen der Sammelbehälter des Fahrzeugs an das Bernauer Papierkorbsystem angepasst wird. Einen kleinen Hinweis möchte Friedhelm Hielscher aber noch geben: „Durch seinen Elektroantrieb ist der ‚Goupil‘ sehr leise. Damit ich mich notfalls bemerkbar machen kann, habe ich eine Hupe an Bord. Die klingt allerdings ein wenig wie der Eismann.“