02.10.2009
Gutsverwalterhaus aus Dornröschenschlaf erwacht
In neuer alter Schönheit präsentiert sich das ehemalige Verwalterhaus auf dem Gutshof in Börnicke. Die vor drei Jahren begonnene umfassende Sanierungskur wurde jetzt abgeschlossen.
„Der Herbst ist Erntezeit. Wir ernten dieses schöne Gebäude für die Allgemeinheit“, so Bürgermeister Hubert Handke bei der feierlichen Übergabe. Immerhin hat die Stadt 400.000 Euro in die Instandsetzung des schon vom Verfall bedrohten Hauses, eines eingetragenen Einzeldenkmals, investiert. Weitere 200.000 Euro kamen vom Landesamt für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flurneuordnung in Prenzlau.
Saniert wurde das Gebäude sowohl außen als auch innen. Jetzt ist es sogar barrierefrei zugänglich. Die Holztreppe vom Erd- ins Obergeschoss wurde originalgetreu erneuert, auch Sanitäranlagen wurden eingebaut.
„Das voll unterkellerte Gebäude mit Krüppelwalmdach trägt trotz mehrfacher Umbauten noch die spätbarocken Züge seiner Entstehung und weist besonders schöne und erhaltenswerte Einzelheiten auf“, so Theodor Wendt vom Bernauer Bauamt. Er verweist auf die mit viel Liebe zum Detail erfolgte Sanierung der einstigen repräsentativen Wohnräume. Die Veranda sei der künstlerisch am schönsten gestaltete Raum.
Restauratorin Annett Schauß freut sich, dass das mehrere Hundert Jahre alte Haus aus seinem langen Dornröschenschlaf erwacht ist. Sie sorgte dafür, dass die farbliche Gestaltung originalgetreu erfolgte. So wie dereinst in der Gründerzeit präsentiert sich beispielsweise die Decke in der „guten Stube“ mit Ornamenten in Blau, Hellgrau und Beige. 22 Firmen waren an der denkmalgerechten Sanierung des Gebäudes beteiligt.
Ortsvorsteherin Monika Grascha dankte im Namen des Ortsbeirates allen, die zur Sanierung beigetragen haben: den Firmen, den Stadtverordneten und dem Bernauer Bauamt.
Genutzt wird das Gebäude derzeit von der steremat-Beschäftigungsgesellschaft, die Arbeitslose mit gemeinnützigen Aufgaben betraut. Auf dem Gutshof wird beispielsweise Gemüse für die Bernauer Tafel angebaut. Sehenswert ist ein Kräutergarten. Schulklassen können sich bei Besuchen über gesunde Ernährung informieren.
Bildtext: Stadtverordnete sowie Vertreter von Baufirmen und der Stadtverwaltung bei der feierlichen Übergabe des Objektes. Ortsvorsteherin Monika Grascha (l.) und Restauratorin Annett Schauß zeigen alte Fotos vom Gebäude.