28.11.2018
Große Auszeichnung für Marianne Buggenhagen
Am 27. November übergab Brandenburgs Ministerin für Bildung, Jugend und Sport, Britta Ernst, der früheren Sportlerin Marianne Buggenhagen das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland. Die hohe Auszeichnung ist der Bernauerin vom Bundespräsidenten auf Vorschlag von Brandenburgs Ministerpräsidenten Dietmar Woidke verliehen worden. In einer feierlichen Zeremonie im Rathaus würdigte die Ministerin Buggenhagens überragende sportliche Laufbahn sowie ihr Engagement in der Jugend- und Sozialarbeit.
Beeindruckende sportliche Bilanz und soziales Engagement
In ihrer Laudatio beglückwünschte die Ministerin Marianne Buggenhagen zu dieser hohen Auszeichnung und dankte ihr für die sportlichen Erfolge und ihr großes soziales Engagement. „Marianne Buggenhagen ist in jeder Hinsicht eine außergewöhnliche Persönlichkeit mit einer beeindruckenden Bilanz. Sie hat mit dafür gesorgt, dass der Behindertensport Respekt und Wertschätzung erfuhr und gleichberechtigt gefördert wird. Marianne Buggenhagen gebührt unsere höchste Anerkennung“, so Britta Ernst.
Auch Bürgermeister André Stahl schloss sich den Glückwünschen an und betonte: „Marianne Buggenhagen hat aus dem Rollstuhl heraus Sportgeschichte geschrieben. Sie ist eine Kämpfernatur. Nur dadurch konnte sie als Leichtathletin außergewöhnliche Erfolge erringen. Nach wie vor ist sie eine der bekanntesten und beliebtesten Sportlerinnen in der Bundesrepublik. Doch zu keiner Zeit beschränkte sich ihr Engagement auf den Sport. Sie trägt dazu bei, dass Behinderte und Nichtbehinderte einander besser verstehen, dass Barrieren in den Köpfen beseitigt werden“.
Für Marianne Buggenhagen selbst ist diese Auszeichnung eine ganz besondere, weil sie eben nicht nur auf ihre sportlichen Erfolge bezogen sei. „Ich erhalte das Verdienstkreuz in Vertretung für alle, die mich über die Jahre begleitet haben“, sagte die mehrfache Paralympics-Siegerin.
Marianne Buggenhagen, 1953 in Ueckermünde geboren, ist eine der bekanntesten und erfolgreichsten deutschen Leistungssportlerinnen mit einer Behinderung. Sie hat an sieben Paralympics teilgenommen und dabei neun Goldmedaillen sowie drei Silber- und zwei Bronzemedaillen errungen. Sie gewann Welt- und Europameistertitel und über 140 nationale Titel. Im Jahr 2016 schloss Marianne Buggenhagen ihre sportliche Laufbahn bei den Paralympischen Spielen in Rio de Janeiro mit einer Silbermedaille ab.
Den Menschen zeigen, wie man mit Handicap das Leben meistert
Heute engagiert sich Marianne Buggenhagen im Sozial- und Bildungsbereich. Sie unterstützt und begleitet zum Beispiel Schülerinnen und Schüler der „Marianne Buggenhagen-Schule“ in Darlingerode (Harz) sowie der „Marianne-Buggenhagen-Schule für Körperbehinderte“ in Berlin-Buch. Zudem vermittelt sie Schülerinnen und Schülern mit ihrer Projekttour „Gemeinsam Sport treiben“ mit Hilfe eines Rollstuhl-Parcours, wie beschwerlich es sein kann, sich im Rollstuhl zu bewegen und wie Menschen mit Handicap ihr Leben meistern. Seit 2016 engagiert sie sich im Brandenburgischen Präventions- und Rehabilitationssportverein e.V., nimmt im Behinderten-Sportverband die Berufung der Landeskader im Schwimmen und in der Leichtathletik vor und betreut rollstuhlfahrende Sportler. Aber auch in ihrem Wohnort Bernau bringt sie sich ein. So war sie als sachkundige Einwohnerin im Stadtentwicklungsausschuss tätig, hatte eine Selbsthilfegruppe für Rollstuhlfahrer ins Leben gerufen und engagiert sich im Beirat für Menschen mit Behinderung.