29.07.2013
Briganten sind zurück von der Pilgerreise
Nach erlebnisreichen, wenn auch manchmal anstrengenden Tagen, sind in der letzten Woche die Wanderer nach Bernau zurückgekehrt, die am 5. Juli aufgebrochen waren, um auf den Spuren des Reformators Jan Hus zu pilgern.
Start der Pilgerwanderung war wie in den Jahren zuvor die Burg Krakovec südwestlich von Prag, von der aus schon Jan Hus 1414 zum Konzil nach Konstanz gereist war. Doch anders als in den letzten Jahren war die Knopfstadt Bärnau in der Oberpfalz dieses Mal nicht Ziel, sondern nur Station, denn in diesem Jahr zogen die Wanderer weiter bis nach Nürnberg in Franken. Die gut 260 Kilometer legten sie gemeinsam mit Freunden aus Tschechien und Deutschland durch eine wunderschöne Landschaft zurück, begleitet von einem Pferdewagen. In der Kleidung und mit der Ausrüstung, die im 15. Jahrhundert üblich war, ging es durch Wälder, über Felder und Wiesen, über Berge und auch durch Flüsse und Bäche, die in Ermanglung einer Brücke auch mal ohne Schuhe und Hosen durchquert werden mussten. Doch noch beeindruckender als die Landschaft waren die Menschen, denen die Briganten begegneten. „Ob in Tschechien, der Oberpfalz oder in Franken, überall wurden wir freundlich, ja herzlich empfangen und gut bis liebevoll betreut“, so Briganten-Chef Bernd Eccarius. Auf den Stationen erlebten die Wanderer Einiges - so gab es für sie mal Brot und Salz am Dorfeingang, mal einen Bürgermeisterempfang im Rathaus, sie erlebten einen Festabend, Laienspieltheater, einen Gottesdienst oder eine Diskussionsrunde.
Zeitweise waren mehr als 60 Wanderer an dieser besonderen Art von Bildungsreise beteiligt, die unter der Schirmherrschaft der Vereinigung von Städten mit hussitischer Geschichte und Tradition stand, der auch Bernau angehört. Die Jüngste kam aus Bernau und ist 11Jahre alt, die Älteste kam aus Osnabrück und ist 68 Jahre alt. Sechs Wanderer, davon drei aus Bernau, absolvierten die gesamte Strecke, von Krakovec über Kralovice, Plana, Tachov, Bärnau, Störnstein, Etzenricht, Hirschau, Sulzbach-Rosenberg, Pommelsbrunn, Lauf an der Pegnitz bis nach Nürnberg. Am Ende fiel allen der Abschied schwer, ob alten Freunden, oder neuen Freunden, die sich auf der Reise gefunden hatten. Nach Frühstück und Stadtbesichtigung in Lauf hieß es rein in die Autos und schon nach wenigen Stunden waren die 600 Kilometer nach Bernau geschafft.