11.05.2015

Bernauer gedachten der Opfer des 2. Weltkrieges

Mit bewegenden Worten oder einfach nur Schweigen, mit Blumen und Kränzen gedachten am 8. Mai mehr als 150 Bernauerinnen und Bernauer am Ehrenmal für die Gefallenen der Roten Armee an der Mühlenstraße und am gegenüberliegenden Deserteurdenkmal der Opfer des 2. Weltkrieges. Eingeladen dazu hatte das Netzwerk für Weltoffenheit.

„Vor 70 Jahren kapitulierte das faschistische Deutschland, das einen zweiten Weltkrieg entfacht, viele Völker unterjocht und Europa in ein Schlachthaus verwandelt hatte. Zum 70. Mal feiern wir diesen Tag der Befreiung und wir wissen, dass gerade die Menschen in Russland und den Ländern der ehemaligen Sowjetunion diesen Tag als einen sehr hohen Feiertag betrachten. Unter allen Ländern, die das faschistische Deutschland überrollte, hatte die Sowjetunion die höchsten Opferzahlen zu beklagen. An die 27 Millionen sowjetische Todesopfer schätzt man nach derzeitigem Forschungsstand und es wird klar, weshalb der 8. Mai ein so hoher Feiertag ist: Praktisch jede Familie in Russland und seinen Nachbarländern hatte Opfer zu beklagen und ein Sieg, der mit so vielen Opfern erkauft wurde, ist ein bitterer Sieg – hier mischen sich Schmerz und Stolz. Aus diesem Grund ist das Gedenken an den Tag der Befreiung auch keine Routineangelegenheit und darf es auch nicht werden“, so Bernaus Bürgermeister André Stahl in seiner Rede. Die Lehre aus der Geschichte sei „Wehret den Anfängen!“.

Dies erfordere politische und gesellschaftliche Wachsamkeit. Routine wäre ein Feind der Wachsamkeit. Leider müsse man feststellen, dass die Beziehungen zwischen Russland und vielen westlichen Staaten derzeit nicht die besten sind. Auch das Gedenken an das Kriegsende bliebe davon nicht unberührt, ausgerechnet am 70. Jahrestag, so Stahl weiter. Er sei der Überzeugung, „dass wir Deutschen gerade in der heutigen Zeit und gerade im Hinblick auf unsere historische Schuld die wichtige Aufgabe, ja die Pflicht haben, Brücken zwischen Russland und dem Westen zu bauen“.

Gekommen zu der Gedenkveranstaltung war auch Artemy O. Bayramov, dritter Sekretär der russischen Botschaft. „Die Kriegsgräber sind für uns eine überzeugende Mahnung, den Frieden zu wahren und jedem Anzeichen von Krieg und Gewalt entgegenzutreten. Die umfangreiche Arbeit zur Aufrechterhaltung, Pflege und Renovierung der Ehrenmale ist ein wichtiger Beweis für das beiderseitige Bestreben Russlands und Deutschlands, dem Kurs auf die historische Versöhnung treu zu bleiben, die Stärkung der Partnerschaft im Geiste der guten Nachbarschaft kontinuierlich fortzusetzen“, so Bayramov. Die Tatsache, dass so viele an der Gedenkveranstaltung teilnehmen, betrachte er als Ausdruck der Solidarität und des Willens zum Zusammenwirken für ein stabiles und sicheres Europa.

Ein deutliches Plädoyer für den Frieden war die Kranzniederlegung vorm Deserteurdenkmal. Neben einfühlsamen Worten von Eva Maria Rebs vom Netzwerk erklang das Lied „Kai“ von Reinhard Mey. Darin heißt es unter anderem: „Gewalt wird neue Gewalt gebären, Terror wird neuen Terror nähren. Und wieder ziehen Mütter daraus keine Lehre und wieder schenken Väter Söhnen Spielzeuggewehre. Es liegt nicht brach, es dörrt nicht aus, das verfluchte Feld der Ehre!“

Ihren Abschluss fand die Gedenkveranstaltung mit einem vom Jugendclub Dosto organisietem Friedensessen auf dem Marktplatz.

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