18.02.2010

Bernauer Feuerwehr ohne Nachwuchsprobleme

 

Interview mit Jörg Erdmann, stellvertretender Wehrführer bei der Bernauer Freiwilligen Feuerwehr

Nach der Wende begann auch ein neues Kapitel in der Geschichte der Bernauer Freiwilligen Feuerwehr. Wie war die Situation vor 20 Jahren?

Schwierig. Das alte Gerätehaus in der Breitscheidstraße platzte aus allen Nähten. Und das neue, mit dessen Bau kurz vor der Wende begonnen worden war, drohte zur Investruine zu werden. Dagegen haben sich die Feuerwehrleute mit aller Kraft zur Wehr gesetzt. 1991 ging es dann auch dank der Hilfe des Landes mit den Bauarbeiten weiter, und wir konnten im Jahr darauf das Gerätehaus am Angergang nutzen.

Die technische Ausstattung der Wehr befand sich auf dem üblichen DDR-Niveau. Damals war die Feuerwehr überwiegend für die Brandbekämpfung zuständig und auch dementsprechend ausgestattet. Nach der Wende kamen neue Aufgaben hinzu. So Einsätze im Bereich der Hilfeleistungen – vor allem bei Verkehrsunfällen – und die Gefahrenabwehr bei Umweltschäden. Dafür war natürlich auch neue Technik nötig. Die wurde nach und nach angeschafft. Bedingt durch das rapide Anwachsen des Verkehrs verlagerte sich nach der Wende der Schwerpunkt der Aufgaben.

Wie ist die Feuerwehr heute ausgestattet?

Gut. Von Seiten der Stadt werden alljährlich die notwendigen Mittel bereitgestellt, um die Einsatzbereitschaft optimal zu ge­währ­leisten. Dazu gehören die Anschaffung neuer Technik und die Instandhaltung der Gerätehäuser. Hatten wir 1990 sechs Fahrzeuge, so sind es heute 17.

Gesagt werden muss natürlich auch, dass unser Einsatzgebiet im Laufe der Jahre durch die Ein­gemeindung von Birkholz, Börnicke, Ladeburg, Lobetal und Schönow deutlich größer geworden ist. Mit den Eingemeindungen kamen die Löschgruppen Birkholz und Lobetal sowie die Löschzüge Ladeburg und Schönow zur Bernauer Wehr.

Erfreu­licher­weise wird pro Jahr ein altes Fahrzeug durch ein neues ersetzt. Betrug das Durchschnittsalter der Einsatzfahr­zeuge 1990 siebzehn Jahre, so beträgt es heute sieben Jahre. Eines von den drei Hubrettungsfahrzeugen im Landkreis Barnim ist in Bernau stationiert. Aufgrund der vorhandenen speziellen Einsatztechnik kommen wir auch außerhalb des Stadtgebietes zum Einsatz.

Durch die gestiegenen Einsatzaufgaben und die damit verbundene Technik platzt unser Gerätehaus schon wieder aus allen Nähten. Um dem heutigen Standard und den geltenden Vorschriften zu entsprechen, ist es notwendig, an eine Erweiterung des jetzigen Gerätehauses zu denken.

Auch personell haben wir stark zugelegt. Gehörten vor 20 Jahren 94 Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr an, sind es heute 288. 156 davon sind Einsatzkräfte, die anderen gehören zur Jugendfeuerwehr, zur Alters- und Ehrenabteilung oder zum Musikzug. Alle sind ehrenamtlich tätig. Bei der Stadt angestellt sind lediglich zwei Gerätewarte: Robert Berger und ich.

Geprüft wird derzeit von einer Unternehmensberatung, ob das auch für die Zukunft die optimale Variante ist oder ob die Feuerwache mit hauptamtlichen Kräften besetzt werden sollte.

Wie viel Einsätze fahren die Kameradinnen und Kameraden pro Jahr?

Pro Jahr fahren wir zwischen 350 und 400 Einsätze, 1990 waren es nur 118. Der Schwerpunkt liegt heute im Bereich der  Hilfeleistungen. So befreien wir Unfallopfer aus ihren Fahrzeugen, beseitigen Ölspuren auf Straßen oder räumen bei Unwetter umgefallene Bäume weg, um nur einiges zu nennen.

Hat die Bernauer Feuerwehr Nachwuchsprobleme?

Glücklicherweise nicht. In unserer Jugendfeuerwehr sind 45 Jungen und Mädchen im Alter von 10 bis 16 Jahren aktiv.

Was wünschen Sie sich für dieses Jahr?

Vielleicht etwas mehr Verständnis von Seiten der Bernauerinnen und Bernauer für unsere Arbeit. Unsere Kameradinnen und Kameraden sind alle ehrenamtlich tätig. Und das gern. Egal, ob Tag oder Nacht: Wir sind zur Stelle, wenn es brennt, wenn Gefahr für Leib und Leben sowie Sachwerte besteht. Nicht in unsere Zuständigkeit fällt es allerdings beispiels­weise, Eiszapfen von den Häusern zu entfernen. Das ist Sache des Hauseigentümers. Also bitte überlegen, bevor die Feuerwehr gerufen wird.

Außerdem bitten wir darum, unsere Arbeit bei Einsätzen nicht zu behindern. So legen wir beim Bergen von Unfallopfern absolut keinen Wert auf Zuschauer. Herzlich willkommen sind uns Zuschauer allerdings alljährlich beim Tag der offenen Tür. Alle Interessierten möchte ich schon jetzt für Sonnabend, den 5. Juni, dazu ins Gerätehaus am Angergang einladen.

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