15.04.2016
19. April: Kunstraum-Gespräch mit Peter Michel
Zu einem Kunstraum-Gespräch mit Peter Michel lädt das Bernauer Kulturamt zu Dienstag, den 19. April, 19 Uhr in den Kunstraum Innenstadt, Alte Goethestraße 3 ein.
Der Berliner Kunstwissenschaftler liest aus seinem kürzlich erschienenen Buch „Künstler in der Zeitenwende“ (Verlag Wiljo Heinen, Berlin und Böklund, 2016). Vorgestellt werden in den „biografischen Miniaturen“ Ruthild Hahne, Ingeborg Hunzinger und Gerhard Rommel. Diese Bildhauer sind mit Werken in der Skulpturensammlung der Waldsiedlung vertreten, die im Kunstraum Innenstadt zu sehen ist.
Moderiert wird die Veranstaltung von Thomas Kumlehn. Der Eintritt ist frei. Schon zum 11. Mal lädt das Kulturamt zu einem Kunstraum-Gespräch ein.
Thomas Kumlehn über Peter Michel:
„Meine Biografie ergibt sich aus den Biografien anderer“ (Peter Michel)
Der Autor, am 14. Oktober 1938 in Freyburg (Unstrut) geboren, studierte 1956–1959 Germanistik und Kunsterziehung in Erfurt und war anschließend als Lehrer tätig. 1964–1970 arbeitete er hauptamtlich in der FDJ, danach vier Jahre als Aspirant am Institut für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED, wo er anschließend im Bereich Kulturwissenschaften promovierte. 1974–1987 war er Chefredakteur der Zeitschrift „Bildende Kunst“ und danach als Sekretär im Zentralvorstand des Verbandes Bildender Künstler der DDR tätig.
Nach 1990 blieb er als vorwiegend freier Publizist und Ausstellungsmacher im Bereich der bildenden Kunst aktiv. Peter Michel ist Gründungsmitglied der Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde, die ihm im vergangenen Jahr den „Menschenrechtspreis“ verliehen hat. „Erinnerung sichern“ war der Titel der Laudatio von Heidrun Hegewald. Ihr wie auch Willi Sitte, Willi Neubert, Walter Womacka und vielen anderen widmet Peter Michel in seinem Buch weitere persönlich gehaltene „biografische Miniaturen“.
Peter Michel hat das Selbstverständnis eines Marxisten, der seine Vorliebe für die figurative Kunstgeschichte der DDR bewahrt und kultiviert hat. Ihn interessieren Inhalte in der Kunst, für die er sich als Vermittler sieht und für die er weltanschaulich Position bezieht. Seit Jahren setzt er sich für die Kunst im öffentlichen Raum ein, die aus der DDR-Zeit stammt. Daher bezog er sein Grundwissen und blieb „deren Werten treu“.