Zauneidechsen
Klein aber oho – die Zauneidechse fühlt sich in einigen Gebieten von Bernau sehr wohl.
Die Zauneidechse steht auf der so genannten „Roten Liste" für besonders geschützte Arten im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes. In Norddeutschland ist die Zauneidechse durch eine intensive Landwirtschaft, durch Straßen- und Siedlungsbau sowie das Verschwinden von Randstreifen und Böschungen nur noch selten anzutreffen.
In Bernau kommen Zauneidechsen beispielsweise in der Schönower Heide vor, denn dort finden sie einen für sie günstigen Wechsel von offenen Böden und lockerem Pflanzenbewuchs. Brauchen sie Schutz oder Abkühlung, ziehen sie sich in die vegetationsreichen Teile der Schönower Heide zurück.
Die offenen Sandböden der Schönower Heide nutzt die Zauneidechse zum Fortpflanzen und Überwintern. Dafür graben sie sich in den Sand ein, der Ihnen einen Schutz vor Frost bietet. Erst mit Beginn der Paarungszeit im Frühjahr erwachen die Zauneidechsen wieder aus ihrem Winterschlaf, um ihre Eier in den Sand zu legen. Zu den Feinden der Zauneidechse gehören Glattnattern, Vögel, Marder und Füchse.
Ein Ersatzlebensraum für Zauneidechsen entstand 2011 neben der Bernauer Deponie Ogadeberg im Stadtteil Nibelungen. Erforderlich war dies, da die Deponie saniert wurde und die Tiere während der Bauzeit dort nicht überlebt hätten.
Die Schließung der Deponie wurde vom Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz verfügt. Zu den Auflagen aus der Sanierungsplanung gehörte auch die Umsiedlung gefährdeter Tierarten. Der Ersatzlebensraum befindet sich auf einer 1.000 Quadratmeter großen Fläche, an die sich ein Feld anschließt. Dort entstanden mit Feldstein- und Reisighaufen sowie Holzstubben Kleinstrukturen, die sowohl sommerliche Versteckmöglichkeiten als auch frostfreie Verstecke für die Winterruhe bieten. Das zum Schutz der Tiere errichtete Gebiet sollte nicht betreten werden.
2019/2020 sorgte eine Eidechsenpopulation im Gewerbegebiet Ladeburg bei einem Bauvorhaben für Aufruhe. Die Tiere konnten aber auch hier umgesiedelt und das Bauprojekt realisiert werden.
Weitere Zauneidechsen-Lebensräume sind im Panke-Park und am Schwarzen Weg. Dabei handelt es sich um Ausgleichsflächen für den Bau der Ladestraße.